VITAMIN D UND FISCHÖL: SENKT DAS RISIKO FÜR AUTOIMMUNERKRANKUNGEN
In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie mit 25.000 älteren Menschen wurde festgestellt, dass Personen, die Vitamin D oder Vitamin D und Fischöl (in Form von Omega-3-Fettsäuren) einnahmen, signifikant seltener an Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Schuppenflechte erkrankten als Personen, die ein Placebo einnahmen. Die Studie war Teil der größeren, USA-weiten VITAL-Studie. Die Ergebnisse wurden am 26. Januar im BMJ veröffentlicht.
“Es ist aufregend, diese neuen und positiven Ergebnisse für nicht-toxische Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung potenziell schwerwiegender Erkrankungen zu sehe“, sagte Karen Costenbader, MD, MPH, Professorin an der Harvard Medical School und Direktorin des Lupus-Programms am “Brigham and Women’s Hospital”, beide in Boston, in einer Pressemitteilung.
“Dies ist der erste direkte Beweis dafür, dass eine tägliche Nahrungsergänzung die Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen reduzieren kann. Und es sieht so aus, als ob der Effekt nach zwei Jahren Vitamin-D-Einnahme noch ausgeprägter ist“, so Dr. Costenbader.
Autoimmunerkrankungen betreffen mehr als 6 Millionen Menschen in Deutschland
Infektionen und Krankheiten werden durch ein normal funktionierendes Immunsystem verhindert. Bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen ist das Immunsystem jedoch überaktiv. Es greift fälschlicherweise körpereigene Zellen und Gewebe an.
Es gibt mehr als 80 bekannte Autoimmunerkrankungen. Dazu gehören Multiple Sklerose, Lupus, rheumatoide Arthritis und Typ-1-Diabetes. Etwa 5 bis 8 Prozent der deutschen Bevölkerung – mehr als 6 Millionen Menschen – leiden nach Angaben von IMD Labor Berlin (IMD) an einer Autoimmunerkrankung.
Zusammenhang zwischen Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren und der Immunfunktion
Wie Autoimmunerkrankungen entstehen, wissen die Experten nicht. Sie sind nicht ansteckend. Bei vielen Autoimmunkrankheiten gibt es eine erbliche Verbindung, und es ist möglich, dass ein Virus oder ein Umweltfaktor die Krankheit auslöst, wenn eine Person bereits die Gene dafür hat, so das IMD.
Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Autoimmunkrankheiten mit dem Vitamin-D-Spiegel zusammenhängen. Einige Autoimmunkrankheiten wie MS treten häufiger in nördlichen Breitengraden auf, wo der Vitamin-D-Spiegel aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung im Durchschnitt niedriger ist, so die “National Multiple Sclerosis Society” aus den USA.
Mehrere klinische Studien haben gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischölpräparaten die Symptome einiger Autoimmunerkrankungen verbessern können, darunter eine Metaanalyse, die im Journal of Clinical Rheumatology veröffentlicht wurde.
Deutlich geringeres Risiko für Autoimmunerkrankungen bei Personen, die täglich Vitamin D einnahmen
Bei der ursprünglichen VITAL-Studie handelte es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit 25.871 Teilnehmern aus Amerika. Untersucht wurde, wie sich die Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren auf verschiedene Krebsarten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall auswirkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zu 71 Prozent Weiße, zu 20 Prozent Schwarze und zu 9 Prozent Angehörige anderer Rassen oder ethnischer Gruppen. 51 Prozent waren Frauen, das Durchschnittsalter war 67,1 Jahre.
Ob die Nahrungsergänzungsmittel einen Einfluss darauf haben, wie viele Menschen eine Autoimmunerkrankung entwickeln, wollten die Forscher vor Beginn der Studie in einer Zusatzstudie untersuchen. Die Forscher kamen zu folgenden Ergebnissen nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 5,3 Jahren:
- Bei den Patienten, die nach dem Zufallsprinzip Vitamin D erhielten, wurde bei 123 Teilnehmern in der Behandlungsgruppe und bei 155 in der Placebogruppe eine Autoimmunerkrankung bestätigt: Das entspricht einem Rückgang um 22 Prozent.
- Bei 130 Teilnehmern der Behandlungsgruppe und 148 Teilnehmern der Placebogruppe, die ein Fischölpräparat oder ein Placebo erhielten, wurde eine Autoimmunerkrankung bestätigt. Das ist zwar ein Rückgang um 15 Prozent, reicht aber nicht aus, um eine statistische Signifikanz zu erreichen. Mit anderen Worten: Es gab zwar einen Rückgang, aber er war nicht groß genug, um sicher zu sein, dass er kein Zufall war.
Erhöhte Wirkung von Omega-3 bei längerer Einnahme
Die Studie lässt jedoch vermuten, dass die Wirkung von Omega-3 zunimmt, wenn die Einnahme über einen längeren Zeitraum erfolgt.
Die Studie ist faszinierend“, sagt Dr. Elizabeth Bradley, medizinische Leiterin des Zentrums für funktionelle Medizin an der Cleveland Klinik in Ohio. Sie war nicht an der Studie beteiligt. „Die Forscher stellten fest, dass die Entwicklung von Autoimmunkrankheiten nach der Einnahme von Vitamin D deutlich zurückging“, sagt sie.
Dr. Bradley und ein Team von Gesundheitsdienstleistern leiten Gruppen für Menschen mit verschiedenen Arten von Autoimmunerkrankungen im Zentrum für funktionelle Medizin.
„Wir untersuchen routinemäßig die Vitamin-D- und Omega-6-Spiegel von Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Ich würde sagen, dass 99 Prozent von ihnen einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben, es sei denn, sie nehmen bereits ein Nahrungsergänzungsmittel oder essen eine fettreiche Fischdiät“, sagt sie.
Wer sollte ein Vitamin-D-Präparat oder Fischöl einnehmen? Und wie hoch sollte die Dosierung sein?
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse würde Bradley „fast jedem“ empfehlen, ein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Sie hält es aber für eine gute Idee, vorher den Vitamin-D-Spiegel überprüfen zu lassen. „Die Forschung zeigt, dass Menschen, deren Vitamin-D-Spiegel im untersten Quartil liegen, wahrscheinlich am meisten davon profitieren würden, ein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen“, sagt sie.
Um das Risiko einer Autoimmunerkrankung bei Frauen ab 55 Jahren und Männern ab 50 Jahren zu senken, empfiehlt Costenbader 2.000 internationale Einheiten (IE) Vitamin D pro Tag und 1.000 Milligramm (mg) Omega-3-Fettsäuren aus dem Meer (Fischöl) pro Tag. Diese Dosis wird auch in VITAL verwendet.
Laut Bradley sollte man vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln seinen Arzt konsultieren. „Wir müssen bei der Einnahme von Vitamin D vorsichtig sein. Es wird in unserem Fett gespeichert und kann sich im Körper anreichern“, sagt sie. Laut den National Institutes of Health kann die Einnahme sehr hoher Dosen zu Vergiftungen führen, auch wenn dies nicht sehr häufig vorkommt.
Die Qualität von Fischölpräparaten kann unterschiedlich sein, sagte Bradley. Dein Lieferant kann dir Tipps geben, worauf du bei der Etikettierung achten solltest. Oder du kannst dich auf unabhängigen Websites, wie klartext-nahrungsergaenzung.de oder Verbraucherzentrale.de, über verschiedene Marken informieren, die Nahrungsergänzungsmittel bewerten.
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Es kann eine Herausforderung sein, die richtige Menge an Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen. Hier kommen Nahrungsergänzungsmittel ins Spiel. Sie sorgen dafür, dass dein Körper die Nährstoffe bekommt, die er braucht. Vor allem, wenn du wenig Fisch isst, solltest du gezielt ergänzen. Neben den Omega-3-Fettsäuren bietet der Omega+ Blend auch Omega-7- und Omega-9-Fettsäuren an, die aus natürlichen Ölen gewonnen werden.
Es empfiehlt sich, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, zu denen auch Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren gehören, mit deinem Arzt zu sprechen. Entscheidend ist die Qualität.
Auf diesem Blog findest du noch Informationen über Omega-Fettsäuren. Wenn dich das Thema interessiert, lies doch den Artikel über Omega-Fettsäuren und ADHS.
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