Tomatenanbau ohne Erde
Tomaten haben eine leuchtend rote Farbe und einen würzigen Geschmack. Sie sind eine wunderbare Ergänzung zu jeder Mahlzeit. Um Tomaten aus eigenem Anbau zu genießen, brauchst du zum Glück kein Stück Land. Um frische Tomaten direkt zu Hause genießen zu können, gibt es praktische Methoden.
Hydroponik nennt man die Methode, Pflanzen ohne Erde anzubauen. Dabei werden die Pflanzenwurzeln in Wasser getaucht. Sie nutzen die mineralischen Nährstoffe im Wasser für ihr Wachstum. Sehr beliebt sind Weichteile, die über dem Boden wachsen, wie zum Beispiel Tomaten. Wie du diese lebendigen, frischen Früchte ohne Erde anbauen kannst, erfährst du hier.
Benötigte Materialien
Hier ist alles, was du brauchst, um leckere Tomaten ohne Erde anzubauen.
- Tomatensamen oder Setzlinge
- Anzuchtwürfel
- Behälter
- Deckel für den Behälter
- Sämaschine
- Schutzausrüstung wie Handschuhe und Schutzbrille
- Luftpumpe und Luftstein
- Hydrokultur-Töpfe aus Netz
- Dünger
- Wasser
Schritt 1 – Behälter vorbereiten
Es gibt verschiedene hydroponische Systeme, um kommerzielle Nutzpflanzen anzubauen. Das einfachste System ist jedoch die Deep Water Culture (DWC), die sich ideal für den Anbau von Tomaten zu Hause eignet. Dieses System ist ideal für den Hobbygärtner. Es ist einfach zu installieren und zu pflegen. Ein DWC-System kann man kaufen. Es ist jedoch billiger, es selbst zu bauen.
Um ein DIY-Hydrokultursystem zu bauen, benötigst du einen Eimer oder einen Plastikbehälter mit einem Fassungsvermögen von 5 Gallonen. Dieser dient als Wasserreservoir. Achte bei der Verwendung von Plastik darauf, dass der Behälter sauber und aus lebensmittelechtem Material wie z.B. Polypropylen ist.
Außerdem sollte es lichtundurchlässig sein, damit kein Licht hineingelangt. Licht kann das Algenwachstum im Nährmedium, dem Wasser, fördern.
An einer Seite des Behälters bohrst du mit einer Bohrmaschine ein Loch in den Boden. Vergiss nicht, deine Sicherheitsausrüstung anzulegen, um Unfälle zu vermeiden. Lege einen Luftpumpenschlauch in das Loch und befestige ihn am Behälter. So kannst du das Wasser mit Sauerstoff anreichern.
Schritt 2 – Deckel vorbereiten
Der Behälter enthält das nährstoffreiche Wasser. Der Deckel stützt die Tomatenpflanzen, so dass die Blätter über dem Wasser bleiben und nur die Wurzeln untergetaucht sind. Du kannst den Deckel als Stütze verwenden, wenn dein Behälter einen Deckel hat. Alternativ kannst du auch Styropor verwenden. Das lässt die Pflanzen schwimmen.
Mache ausreichend große Löcher für die Netztöpfe in den Deckel. Der Abstand zwischen den Löchern sollte 18 bis 24 Zentimeter betragen. So hat deine Tomatenpflanze genug Platz zum Wachsen.
Schritt 3 – Samen aussäen
Wenn du Tomaten aus Samen ziehen möchtest, musst du die Samen separat aussäen. Die Setzlinge werden dann in das Hydrokultursystem gepflanzt. Zum Keimen der Samen gibt es zwei Möglichkeiten.
Mit Starter Cubes
Um Samen ohne Erde keimen zu lassen, werden Starter Cubes oder Grow Plugs verwendet. Sie bestehen aus Kokos- oder Steinwolle.
Um die Würfel zu verwenden, tauche sie in Wasser und füge die Samen hinzu. Lege sie teilweise unter Wasser, um die Samen zum Keimen zu bringen. Die Setzlinge sind pflanzfertig, sobald die Wurzeln durch den Boden der Würfel wachsen.
Es gibt verschiedene Arten von Anzuchtwürfeln. Lies die Gebrauchsanweisung auf der Verpackung, um die richtige Verwendung zu bestimmen.
Die erdlose Mischung verwenden
Eine Saatschale oder kleine Töpfe mit der feuchten erdlosen Aussaatmischung füllen. Etwa zwei Samen pro Abschnitt aussäen. Mit weiterer Startmischung leicht bedecken. Die Saatschale oder die Töpfe auf ein sonniges Fensterbrett stellen. So bekommen die Samen die Wärme, die sie zum Keimen brauchen. Du kannst sie auch auf eine Heizmatte stellen.
Gieße die Samen an wechselnden Tagen, bis sie keimen. Am besten stellst du die Pflanze auf eine Schale mit Wasser. Dann kannst du die Startermischung aufsaugen lassen. Nach etwa 10 bis 14 Tagen sind deine Setzlinge gekeimt.
Schritt 4 – Wasser vorbereiten
Während die Samen keimen, muss das Wasser mit Nährstoffen angereichert werden. Tomaten brauchen einen relativ hohen Kalium- und Phosphorgehalt und einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Außerdem braucht die Pflanze Kalzium, um Früchte zu bilden.
Eine Nährlösung für Hydrokulturen kannst du online oder in deinem Gartencenter kaufen. Überprüfe die Etiketten, um sicher zu gehen, dass sie den Spezifikationen und den Maßen entspricht, die für die Zucht von Tomaten erforderlich sind. Teste den pH-Wert des vorbereiteten Wassers, nachdem du die Nährstoffe hinzugefügt hast. So kannst du sicher sein, dass er im idealen Bereich liegt.
Schritt 5 – Setzen Sie die Jungpflanzen ins Wasser
Setzlinge in Anzuchtwürfeln können direkt in die Töpfe mit den Würfeln gepflanzt werden. Bei Setzlingen, die in Erde gezogen wurden, spülst du die Erde vorsichtig mit zimmerwarmem Wasser von den Wurzeln der Setzlinge ab, bevor du sie in die Netztöpfe bzw. in das Hydrokultursystem setzt.
Setzen Sie die Töpfe in die Löcher im Deckel. Tauchen Sie den Topf bis zur Hälfte ins Wasser, so dass nur die Wurzeln unter Wasser sind.
Schritt 6 – Die Pflanze pflegen
Tomaten brauchen Wärme und Licht, um Früchte zu tragen. Setze deine Pflanze mindestens sieben Stunden am Tag in die Sonne. Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 65 und 75 Grad Celsius und nachts zwischen 55 und 60 Grad Celsius liegen. An jedem Stamm sollte ein Spalier oder ein Stützpfahl angebracht werden. Dies verhindert, dass die Pflanze unter dem Gewicht der Früchte zusammenbricht.
Wenn der Wasserstand im Behälter durch Verdunstung oder Aufnahme durch die Wurzeln sinkt, muss Wasser nachgefüllt werden. Bei jedem Nachfüllen Nährstoffe gemäß den Empfehlungen auf dem Etikett zugeben. Den pH-Wert regelmäßig kontrollieren.
Profi-Tipp: Achte darauf, das Wasser häufig zu wechseln. Sonst kann es zu Algen- und Bakterienwachstum kommen, was die Gesundheit deiner Pflanzen beeinträchtigt.
Kein Boden, kein Problem!
Eine gute Möglichkeit, den Mangel an Gartenfläche auszugleichen, ist der Anbau von Pflanzen in Hydrokultur. Es ist auch faszinierend zu sehen, wie Pflanzen ohne Erde gedeihen. Die Methode unterscheidet sich zwar vom normalen Gärtnern. Sie ist aber nicht schwierig. Du kannst auch ein fertiges Hydrokultursystem und Tomatensetzlinge kaufen. Dann sind die Schritte viel kürzer!
Hast du schon einmal versucht, Tomaten ohne Erde anzubauen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
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