Wie wähle ich die besten Grow Lampen für meine Pflanzen aus?
Es ist kein Geheimnis, dass Pflanzen Licht zum Wachsen brauchen. Auch Pflanzen mit wenig Licht, wie ZZ- oder Schlangenpflanzen, brauchen indirektes Licht, um zu gedeihen. Wenn du Pflanzen in Innenräumen züchtest, solltest du die hellsten Fenster nutzen. Aber auch dann ist manchmal mehr nötig.
Ob es die dunklen Wintertage sind, ob du angefangen hast, Salat drinnen anzubauen oder ob dir der Platz in deinem Pflanzenparadies ausgegangen ist – irgendwann braucht jeder Pflanzenliebhaber mehr Licht. Um dir bei deiner Suche zu helfen, findest du hier einen Leitfaden: Wie wähle ich die beste Growlampe für meine Pflanzen aus?
Anzeichen dafür, dass deine Pflanzen mehr Licht brauchen
Ein verräterisches Zeichen dafür, dass deine Zimmerpflanzen mehr Licht brauchen, ist ein verkümmertes Wachstum. Die Energie, die die Sonne liefert, fehlt Pflanzen, die keine neuen Blätter treiben. Blühende Pflanzen bilden keine Knospen und die Stängel können schlaff werden. Besonders auffällig ist dies bei Pflanzen wie dem Herzgespannkraut. Seine langen, schmalen Stängel sind kahl und haben nur wenige Blätter.
Ein weiteres Anzeichen für zu wenig Licht ist das Ausbleichen und schließlich Abfallen der Blätter. Bunte Pflanzen können wieder einfarbig grün werden. Auf der anderen Seite kannst du Pflanzen, die zu viel Sonnenlicht bekommen, daran erkennen, dass ihre Blätter verbrannt sind.
Bestimme, wie viel Licht du brauchst
Du weißt, dass deine Pflanzen mehr Licht brauchen? Als Nächstes musst du herausfinden, was ihnen fehlt. Du kannst vielleicht die dunklen Problemzonen in deiner Wohnung ausmachen. Wie viel Licht du brauchst, kannst du aber nicht mit bloßem Auge messen. Um zu messen, wie viel Licht deine Pflanzen derzeit bekommen, kannst du eine einfache Lux-Mess-App auf deinem Handy oder ein ausgefeilteres Lichtmessgerät aus dem Baumarkt verwenden.
Diese Lichtmessgeräte werden oft in Lux (Lumen pro Quadratmeter) angegeben. Das ist etwa zehnmal so viel wie eine Fußkerze. Eine Fußkerze ist ein Maß für die Lichtmenge einer Kerze auf einer Fläche von einem Quadratmeter. Jede Pflanze ist auf eine andere Beleuchtung angewiesen:
- Schwach beleuchtete Zimmerpflanzen wie Pothos und Gusseisenpflanzen benötigen 50 bis 250 Fußkerzen (500 bis 2.500 Lux). Das entspricht 10 bis 15 Watt.
- Zimmerpflanzen mit mittlerer Beleuchtung, wie Alocasias und Pappelfeigen, benötigen 250 bis 1.000 Foot-Candles (2.500 bis 10.000 Lux). Das entspricht 15 bis 20 Watt.
- Zimmerpflanzen, die stark beleuchtet werden müssen, wie z.B. Orchideen und Setzlinge, benötigen mehr als 1.000 foot-candles (10.000 Lux) oder mehr als 20 Watt.
Um sicherzustellen, dass deine Pflanzen ausreichend Licht für die richtige Dauer erhalten, führe diese Messungen mehrmals täglich durch.
Hinweis: Fotografische Belichtungsmesser messen in der Regel nicht in foot-candles. Wenn du jedoch einen solchen Belichtungsmesser verwenden möchtest, bieten einige Belichtungsmesser Umrechnungstabellen an.
Bestimme die Belichtungszeit
Eine weitere Überlegung, die du bei der Wahl deiner Growlampe anstellen solltest, ist die Dauer, für die du die Lampe in Betrieb lässt. Das wirkt sich auf deine Stromrechnung und deinen Zeitplan aus. Schau dich nach Grow-Lampen mit Zeitschaltuhr um, damit du deine Anlage automatisieren kannst. So sind deine Pflanzen zufrieden und du hast keinen Stress.
Die meisten Zimmerpflanzen brauchen durchschnittlich 14 Stunden Sonnenlicht pro Tag. Setzlinge und blühende Pflanzen brauchen noch mehr. Langtagspflanzen wie Begonien und afrikanische Veilchen bevorzugen es, wenn die Tage länger sind als die Nächte. Kurztagspflanzen, wie z. B. Ernte- und Weihnachtskakteen, benötigen zum Blühen kürzere Tageslichtzeiten. Wichtig zu wissen ist, dass die Lichtintensität gleich bleiben muss, auch wenn die Lichtdauer variiert.
Die Lampen sollten täglich 16 bis 18 Stunden eingeschaltet sein, wenn sie die einzige Lichtquelle für deine Pflanzen sind. Auch wenn deine Pflanzen noch andere Lichtquellen zur Verfügung haben, ist es für sie kaum von Vorteil, wenn du ihnen für kurze Zeit mehr Licht gibst. Entscheide dich für Wachstumsleuchten, wenn du feststellst, dass deine Pflanzen zusätzliches Licht benötigen.
Wähle die Art der Wachstumsleuchte
Es gibt viele verschiedene Arten von Grow-Lampen, aus denen du wählen kannst. Die gängigsten sind LED-Lampen, Leuchtstoffröhren, Glühlampen und Natriumdampf-Hochdrucklampen. LED-Lampen sind energieeffizient, langlebig und erzeugen wenig Wärme. Sie sind eine zuverlässige und beliebte Option, auch wenn die Anschaffungskosten etwas höher sind.
Die Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren ist seit langem eine zuverlässige Option für Gärtner/innen, trotz ihrer geringeren Energieeffizienz. Viele Pflanzen gedeihen in einer Umgebung, in der Leuchtstoffröhren die einzige Lichtquelle sind, zum Beispiel Glücksbambus, ZZ-Pflanzen und Sukkulenten.
Wenn du bereits Leuchtstoffröhren in deinem Haus hast, kannst du sie ganz einfach austauschen. Sie sind jedoch weder energieeffizient noch langlebig. Natriumdampf-Hochdrucklampen und Halogen-Metalldampflampen sind effizienter als Glühbirnen. Aufgrund ihrer Größe eignen sie sich jedoch nur für größere Pflanzen.
Farbspektrum prüfen
Es ist wichtig zu wissen, welche Lichtqualität deine Pflanzen bevorzugen, wenn du eine Grow-Lampe für deine Pflanzen auswählst. Sonnenlicht liefert alle Farben des Regenbogens und bietet deinen Pflanzen das gesamte Spektrum. Pflanzen brauchen aber vor allem rotes und blaues Licht. Viele Growlampen bieten daher nur rotes, blaues und weißes Licht oder Mischlicht.
- Rotes Licht steigert die Fotosynthese und fördert die Knospenbildung bei blühenden Pflanzen.
- Blaues Licht ist gut für das Wachstum von Samen, Blattgemüse und Blattpflanzen.
- Für Zimmerpflanzen eignet sich weißes Licht oder Mischlicht.
LED-Lampen bieten ein breites Lichtspektrum, das für alle deine Pflanzen ideal ist. Bei Leuchtstoffröhren solltest du immer auf das Etikett achten, denn einige liefern nur blaues Licht, während viele Pflanzenlampen sowohl rotes als auch blaues Licht liefern. Glühlampen liefern hauptsächlich rotes Licht, das für viele Pflanzen zu heiß ist, und nur wenig blaues Licht. Natriumdampf-Hochdrucklampen erzeugen ein breites Farbspektrum. Sie strahlen das Licht weit ab.
Die richtige Lampengröße wählen
Die Wahl der richtigen Glühlampengröße für deinen Raum kann manchmal schwierig sein. Das hängt davon ab, welche Maßeinheiten du verwendest. Um die benötigte Lichtintensität in Watt pro Quadratmeter zu berechnen: Multipliziere die Anzahl der benötigten Watt mit der Quadratmeterzahl. Für Pflanzen, die wenig Licht brauchen, sind das zum Beispiel 10 Watt mal 5 Quadratmeter. Das ergibt 50 Watt. Leuchtstoffröhren und LED-Beleuchtung werden oft in Watt gemessen. Die Umrechnung ist also einfach.
Wenn deine Pflanzen Licht von außen bekommen, musst du das berücksichtigen. Eine Zimmerpflanze mit mittlerer Helligkeit, die bereits 500 Fuß Kerzenlicht erhält, braucht weitere 500 Fuß Kerzenlicht. Das kann bedeuten, dass du nur eine 10 Watt Glühbirne brauchst, anstatt 15 oder 20 Watt.
Wenn du große Anbauflächen hast oder die Pflanzen weit voneinander entfernt stehen, kannst du die Leistung auf mehrere Lampen verteilen. Der Abstand zwischen deinen Pflanzen und den Anbaulampen ist wichtig.
Platzierung beachten
Sobald du die beste Lichtintensität für deine Pflanzen ermittelt hast, solltest du darauf achten, wo sie stehen. Deine Wachstumsleuchte sollte etwa 6 bis 12 cm von deinen Pflanzen entfernt sein. Dies hängt jedoch von der Art des Lichts und den Pflanzen ab, die du züchtest. Blattpflanzen zum Beispiel brauchen nicht so viel Licht. Sie bevorzugen einen Abstand von 12 bis 24 Zentimetern zu den Growlampen.
Wenn deine Pflanzen wachsen, solltest du einen Plan haben, wie du die Lampen versetzen kannst. Oft werden Leuchtstoffröhren an Ketten aufgehängt. So können sie leicht auf und ab bewegt werden. Pflanzen wachsen in der Regel zum Licht hin. Deshalb solltest du eine Lampe wählen, die sich leicht verstellen lässt, wenn sich deine Pflanze bewegt. Wenn die Blätter deiner Pflanze mit dem Licht in Berührung kommen, können sie verbrennen.
Achte darauf, dass die Mitte der Lampe wärmer ist als die Enden, wenn du deine Pflanzen unter eine Leuchtstoffröhre stellst. Wenn du deine Pflanzen drehst, sorgst du dafür, dass sie gleichmäßig beleuchtet werden. LED-Lampen sind eine gute Wahl für Lichtbänder in einem Anzuchtkasten oder unter einer Arbeitsplatte. Sie geben nicht so viel Wärme ab.
Licht an
Licht ist der wichtigste Faktor, der das Wachstum von Zimmerpflanzen beeinflusst. Es ist das erste, was du überprüfen solltest, wenn deine Pflanze nicht mehr so gut gedeiht. Dies ist besonders im Winter wichtig, wenn die Wohnung weniger Licht bekommt. Die Wahl der richtigen Beleuchtung für deine Zimmerpflanzen kann entmutigend sein. Aber das muss nicht sein, es gibt viele tolle Möglichkeiten.
Eine andere Möglichkeit Pflanzen im Haus wachsen zu lassen ist mittels Hydrokultur. Hier findest du meine 3-Teilige Serie über Hydrokultur.
Was ist deine Lieblingsbeleuchtung für Zimmerpflanzen? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
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